VdS-Schadenverhuetung News

Höhere Brandgefahr zur Weihnachtszeit

Wenn viel mehr als nur ein Lichtlein brennt

400 Feuertote jedes Jahr in Deutschland – und genau jetzt beginnt die Hochsaison der Haus- und Wohnungsbrände. // Leicht umsetzbare Tipps für den Schutz Ihrer Familien und Ihrer vier Wände geben Experten der Feuerwehr und von VdS.

Köln, 1. Dezember 2019. Alle Jahre wieder: festlich dekorierte Zimmer, ausgelassene Feuerwerke – und Hauptsaison für brennende Häuser, immer vom 1. Advent bis Silvester. Viele dieser vernichtenden, oft sogar tödlichen Brände können mit einfachen Maßnahmen verhindert werden. Experten der Feuerwehr und von VdS, Europas führendem Institut für Brandschutz, nennen die typischen Gefahrenquellen – und geben leicht umsetzbare Schutztipps für die Lieben sowie das Zuhause.

Häufige Brandauslöser an Advent und Weihnachten

Je trockener, desto leichter entzündlich – das gilt auch für Adventskränze und Christbäume. Die Brandgefahr steigt mit jedem der besinnlichen Tage. „Frisches Holz, sogar frische Tannennadeln, brennen kaum. Allerdings sind viele Weihnachtsbäume importiert, wurden wegen langer Transportzeiten schon im November gefällt. Weit vor Heiligabend sind die rund 40.000 Nadeln pro Tanne dann äußerst leicht entflammbar“, erklärt Christoph Haupt, Prüf-Ingenieur in den Kölner VdS-Laboratorien. Hier wird seit über 110 Jahren die Zuverlässigkeit von Brandschutztechniken zertifiziert. „Mit frischen Bäumen aus heimischem Anbau sind Sie sehr viel sicherer“, rät Haupt. „Bitte Tannen sowie Adventskränze auch nach dem Aufstellen noch bewässern oder mit Wasser benetzen. Über Nadeln, Äste und Stumpf nehmen sie weiter Feuchtigkeit auf. Jeder Tropfen vermindert das Brandrisiko.“

Wichtig sind und bleiben der feste Stand des Christbaums (vor allem bei Haushalten mit Kleinkindern und/oder Haustieren), stabile Kerzenhalter, ausreichend Abstand zu Brennbarem – und dass immer ein Erwachsener im Raum ist, wenn die Kerzen brennen. Gut zu wissen für die Platzwahl: Ein trockener Baum brennt in Sekundenschnelle lichterloh und blockiert so ein Vielfaches mehr an Fluchtwegen. „Viele Bürger nutzen wegen der Feuergefahr lieber elektrische Lichterketten. Elektrik ist aber der deutschlandweit häufigste Brandauslöser – wegen z.B. Mängeln, Altersschwäche oder überlasteten Mehrfachsteckdosen“, warnt Karl-Heinz Knorr, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. „Ihre Feuerwehr empfiehlt: Nutzen Sie nur Qualitätsware, keinesfalls Internet-Schnäppchen dubioser Herkunft. Und schalten Sie bei Abwesenheit, vor allem vor dem Zubettgehen, auch elektrische Beleuchtung unbedingt aus. Alle Geräte, die komische Geräusche von sich geben oder – selbst nur minimalen – Brandgeruch absondern, sowie brüchige oder gequetschte Kabel direkt entsorgen. Ist E-Dekoration in einen Brand verwickelt: Sofort den Stecker ziehen. Erst recht vor einem Löschversuch mit Wasser.“ Eine wichtige Absicherung: „Der in direkter Nähe platzierte Feuerlöscher oder mit mindestens 10 Litern gefüllte Wassereimer kann im Ernstfall Ihr gesamtes Haus retten. Am wichtigsten ist jedoch immer der Eigenschutz: Im Zweifel lieber sofort raus aus dem Haus, die Feuerwehr ist in Minutenschnelle da.“

Explosive Köstlichkeit: das Fondue

Auch ein beliebtes Weihnachts- und Silvesteressen endet immer wieder mit verheerenden Bränden: Oft entflammt das im Fondue-Topf kochende Fett – niemals darf dann versucht werden, mit Wasser zu löschen! Haupt warnt: „Im Topf hat immer nur die oberste Fettschicht Luftkontakt, nur dieser winzige Teil des Fettes kann brennen. Bei einem – fatalen! – Löschversuch mit Wasser dagegen verdampft dieses sofort, schießt empor und reißt viel flüssiges Fett mit, das sich im Luftkontakt sofort entzündet. Versuche in den VdS-Laboratorien belegen: Schon 0,2 Liter Wasser erzeugen, in brennendes Speisefett geschüttet, eine mehrere Meter hohe Flamme. Die Zimmerdecke wirft diese Explosion auf jeden im Umkreis zurück – die Folge sind schwerste Verbrennungen, mindestens! Wenn also mal das Fondue brennt: Einfach den Topfdeckel drauf. So ersticken Sie das Feuer in Sekundenschnelle.“

Schutztipps für Silvester

Auch nach Weihnachten herrscht für die Feuerwehr weiter Hochbetrieb: „Schon Wunderkerzen lösen immer wieder vernichtende Brände aus – sie werden über 700 Grad heiß“, betont Knorr. „Und alle Silvesterknaller enthalten Sprengstoff. Jede der tausenden fehlgeleiteten Raketen ist eine gefährliche Brandquelle.“ Vor allem Schlafende sind dann schnell in tödlicher Gefahr: Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 400 Menschen durch Feuer, meist in den eigenen vier Wänden. Todesursache sind fast nie die Flammen an sich, sondern zu 95 % Rauchvergiftungen. „Selbst kleinste Brände verqualmen schnell ein komplettes Haus“, erklärt der Leitende Branddirektor. „Drei Atemzüge können dann bewusstlos machen, zwei Minuten in verrauchten Räumen tödlich sein. Die weitaus meisten Brandopfer sterben im Schlaf. Denn dann setzt unser Geruchssinn aus. Wir empfehlen deshalb unbedingt die Nutzung von Rauchmeldern. Diese günstigen, leicht zu montierenden Geräte begrenzen im Ernstfall die Zerstörungen und retten das Leben Ihrer ganzen Familie.“

Das ganze Jahr wichtig: Rauchmelder

Alle Bundesländer schreiben diese wichtigen Geräte für Schlaf- und Kinderzimmer sowie für Fluchtwege wie die Flure gesetzlich vor. Von VdS als sicher zertifizierte Rauchmelder haben in umfassenden Prüfungen bewiesen, dass sie bei Bränden (zu denen es in Deutschland übrigens alle 2-3 Minuten kommt) zuverlässig warnen – lange bevor tödliche Rauchkonzentrationen erreicht sind, lange bevor diese giftigen Gase Fluchtwege blockieren. „Qualitätszertifizierte Melder alarmieren bei Gefahr so schnell wie lautstark“, betont Haupt. „Die handtellergroßen, unauffälligen Lebensretter gehören an die Decke, am besten in der Raummitte. Kurz gebohrt oder geklebt, fertig – und nachgewiesen sicher.“

Alle VdS-zertifizierten Rauchmelder, Montagehinweise und weitere Schutztipps finden Sie auf der werbefreien Infoseite www.vds.de/lebensretter

    nach oben
    Top