VdS-Schadenverhuetung News

Gelegenheit macht Diebe

Urlaubszeit ist Einbruchzeit

Zur Reisezeit steigt die Gefahr für Einbrüche. Kriminaloberrat Harald Schmidt und VdS, Europas größtes Prüfinstitut für Einbruchschutz, erklären die Vorgehensweisen der Täter und geben hilfreiche Tipps zum Schutz Ihres Eigenheims.

Köln, 2. Juli 2019. Viele Häuser stehen während der Urlaubszeit leer und bieten Einbrechern einen ungestörten Tatort. Zwar ist in 2018 die Zahl der Einbrüche nach rund 20 Jahren erstmals wieder unter 100.000 Taten gefallen, jedoch bleibt die Aufklärungsquote trotz intensiver Polizeiermittlungen bei unter 20%. Auch der durchschnittliche Sachschaden ist in 2018 laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.) pro Einbruch auf rund 2.850 EUR gestiegen – 100 EUR mehr als im Vorjahr.

Viel schlimmer als der materielle Schaden sind die oft schwerwiegenden psychischen Folgen, mit denen Einbruchsopfer zu kämpfen haben. Der Eingriff in die Privatsphäre und der Verlust von Sicherheit in den eigenen vier Wänden wiegen oft so schwer, dass knapp 1/4 der Betroffenen ihr Zuhause verlassen möchten.

„Prävention ist und bleibt entscheidend“, erklärt Thomas Urban, Geschäftsführer von VdS, Europas größtem Prüfinstitut für Einbruchschutz. Wie wirksam Präventionsmaßnahmen tatsächlich sind, zeigt der sinkende Anteil vollendeter Taten. „Bei mittlerweile 45,4 % der verzeichneten Fälle bleibt es bei einem Einbruchsversuch“, so Urban. Prävention hat viele Facetten: Sie beginnt mit einem sicherheitsbewussten Verhalten und dem Wissen um einbruchgefährdete Schwachstellen – enden sollte sie mit gezieltem Schutz von Haus und Grundstück.

Sicherheitsbewusstes Verhalten und aufmerksame Nachbarn

Volle Briefkästen, geschlossene Rollläden, verlassene Wohnräume – die Anzeichen für eine Urlaubsabwesenheit sind häufig eindeutig. „Selbstverständlich erkennen auch Einbrecher diese Zeichen“, so Thomas Urban. „Sie sollten deshalb mit allen Mitteln Anwesenheit simulieren. Das gelingt meist schon mit wenigen, einfachen Tipps: Sorgen Sie zum Beispiel dafür, dass ein Bekannter oder Nachbar regelmäßig den Briefkasten leert und schließen Sie niemals für die gesamte Dauer Ihrer Abwesenheit die Rollläden – eine eindeutigere Einladung gibt es nicht. Zeitschaltuhren an Lampen und Radios eignen sich ebenfalls hervorragend, um Anwesenheit vorzutäuschen und sind kostengünstig in vielen Märkten zu erwerben.“

Auch in der digitalen Welt gilt besondere Vorsicht beim Thema Einbruchschutz. Gerade zur Ferienzeit ist auf sicherheitsbewusstes Verhalten im Netz zu achten: „Nicht selten durchforsten Täter soziale Medien und vergewissern sich anhand jüngster Posts auf Facebook und Co., dass die Bewohner tatsächlich im Urlaub sind“, erklärt Urban weiter. „Posten Sie Ihre Schnappschüsse erst dann, wenn Sie wieder zuhause sind – das gilt sowohl für einen Tagesausflug als auch für einen zweiwöchigen Strandurlaub.“

Ein weiterer Tipp zur Reisezeit: Kofferaufkleber oder Gepäckanhänger mit Adressdaten machen es umtriebigen Dieben schon vor der Abreise leicht, ihr nächstes Ziel zu lokalisieren. „Bringen Sie Gepäckanhänger nie offen an Ihren Koffern und Taschen an“, rät der Sicherheitsexperte.

Nicht einsehbare Stellen sind einbruchgefährdete Stellen

Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention, kennt die häufigsten Einbruchszenarien: „Fast 50% der Täter brechen in Einfamilienhäusern über die Terrassentüre ein, 31% über (oft rückwärtige) Fenster.“ Einbruchgefährdete Stellen sind augenscheinlich dort, wo der Täter sich ungesehen und ungestört fühlt. „Achten Sie darauf, dass Ihr Grundstück nicht zu dicht bepflanzt und das Haus für Nachbarn und Passanten einsehbar bleibt. Auch eine erhöhte Einfriedung mit - natürlich abgeschlossenen - Toren bildet bereits eine erste Barriere“, rät Schmidt, Initiator der Initiative K-EINBRUCH (www.k-einbruch.de).

Licht und Helligkeit mögen Einbrecher zudem gar nicht. „Die Täter wollen ungesehen bleiben. Bewegungsmelder und ausreichende Lichtquellen rund um Ihr Haus sind deshalb wirksame Maßnahmen“, erklärt der Experte weiter. Auch höhergelegene Fenster können einbruchgefährdete Stellen sein, wenn dem Täter Aufstiegshilfen zur Verfügung stehen. „Leitern, Terrassenmöbel und Mülltonnen können dem Einbrecher als Hilfsmittel dienen und gehören deshalb in Garagen oder Gartenhäuser weggeschlossen.“

Das Wichtigste: Gut gesicherte Fenster und Türen

Trotz richtigen Verhaltens haben Diebe manchmal leichtes Spiel – das weiß Kriminaloberrat Harald Schmidt aus Erfahrung: „Bei ungesicherten Fenstern brauchen halbwegs erfahrene Täter nur wenige Sekunden um sich Zutritt zu verschaffen. Dabei reicht ein handelsüblicher Schraubenzieher meist schon aus.“ Dasselbe gilt für handelsübliche Wohnungstüren, wie sie besonders in Mehrfamilienhäusern häufig verbaut sind. „Die Täter wissen sehr genau, dass Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern oft unzureichend gesichert sind. 47% der Einbrecher nutzen diese als Einstieg – bei Einfamilienhäusern wird die Haustür im Vergleich nur von 12% der Täter genutzt.“

Die Sicherung von Fenstern und Türen durch mechanische Sicherungstechnik ist deshalb unverzichtbar für eine erfolgreiche Prävention. Entscheidend sind dabei die Wirksamkeit und Widerstandsfähigkeit der Produkte sowie ihr fachgerechter Einbau. Geprüft und im besten Falle nachgewiesen wird die Verlässlichkeit beider Komponenten bei VdS, Europas größtem Prüfinstitut für Einbruchschutz. „Wir kennen das Vorgehen und die Tricks von Einbrechern. Nur Produkte, die unsere Härtetests bestehen bekommen das VdS-Siegel“, betont Geschäftsführer Thomas Urban. „Dabei nutzen wir alle Methoden und Werkzeuge, die auch Einbruchstäter verwenden.“

Warum Sicherungstechnik so entscheidend ist? „Einbrecher stehen unter enormem Zeitdruck. Mit jeder Sekunde steigt die Gefahr gesehen zu werden. Wenn der Täter nicht innerhalb weniger Minuten erfolgreich eindringen kann, bleibt es oft nur bei einem Einbruchsversuch“, erklärt Schmidt. Schutz in diesen entscheidenden Minuten sichern schon kostengünstige Nachrüstprodukte wie z.B. Zusatzschlösser, Fensterbeschläge oder Querriegel. „Diese stoppen selbst die Profi-Einbrecher in unseren Prüf-Laboratorien – geben Sie bei YouTube einfach VdS Schadenverhütung ein und überzeugen Sie sich“, empfiehlt Urban.

Ein besonders hilfreicher Tipp: Einbruchschutz wird gefördert

Informationen über spezielle Förderprogramme der Länder stellt die Webseite der Initiative K-EINBRUCH unter www.k-einbruch.de/foerderung zusammen. Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Einbruchrisiken und Einbruchschutz finden Sie auf der Webseite www.vds-home.de.

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