VdS-Schadenverhuetung News

4 Fragen an André Schweda

Zur Rolle der Brandschutzbeauftragten (BSB)

André Schweda war lange Jahre selbst Brandschutzbeauftragter. Seit 2014 verantwortet er die BSB-Ausbildung im VdS-Bildungszentrum. Außerdem ist er in dem Gremium aktiv, das die Regelwerke zur Ausbildung von BSB erarbeitet. Sie erscheinen inhaltlich identisch als DGUV Information 205-003, vfdb-Richtlinie 12-09/01 und VdS 3111 (kostenloser Download der Richtlinie VdS 3111 im VdS-Webshop).

Wer kann BSB werden?

Man sollte als BSB ein paar Fähigkeiten und persönliche Eigenschaften mitbringen, um die Aufgabe gut zu erfüllen und Freude daran zu haben. Dazu gehören eine abgeschlossene Berufsausbildung, ein gutes technisches Grundverständnis und eine hohe Zuverlässigkeit, außerdem sollte man die Abläufe im eigenen Betrieb gut kennen. Ebenfalls sehr wichtig ist Kommunikationsstärke, mündlich wie schriftlich. Denn zu jedem BSB-Alltag gehört der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, mit Vorgesetzten, Versicherungen, Behörden etc. Ich kann inhaltlich noch so viel wissen – wenn ich meine Botschaften nicht auch deutlich kommunizieren kann, bin ich auf verlorenem Posten.

Das klingt anspruchsvoll. Weshalb ist es trotzdem reizvoll, diese Aufgabe zu übernehmen?

Man hat ein ausgesprochen interessantes Aufgabenfeld. Auch nach Jahren lernt man immer noch Neues hinzu – das geht mir bis heute so. Von dem Wissen kann man sowohl beruflich als auch privat profitieren. Darüber hinaus gewinnt man ein anderes Standing im Betrieb, wenn man diese Stabsstelle innehat. Ich persönlich mag außerdem die kommunikativen Aspekte der Aufgabe. Es ist einfach eine sehr schöne Tätigkeit!

Was lernt man in der Ausbildung?

BSB sind Generalisten, sie bringen die verschiedenen Aspekte im baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz zusammen. Die Ausbildung vermittelt deshalb neben einem soliden Grundwissen vor allem ein Verständnis für das Zusammenspiel der Einzelteile. Ein Beispiel: Wenn Betriebsbereiche mit einer guten Sprinkleranlage geschützt sind, aber Feuerschutzabschlüsse nach Dienstschluss nicht geschlossenen werden oder nicht funktionieren, bringt das nicht viel. Im VdS-Lehrgang setzen wir bewusst eine Vielzahl von Referierenden ein, die Spezialisten und Spezialistinnen in ihren Fachbereichen sind. So gewinnen die Teilnehmenden einen fundierten, sehr praxisnahen Überblick. Und für Abwechslung ist auch gesorgt.

Wichtig ist auch zu wissen, dass es für alles technische Regeln gibt, auf die man im konkreten Fall zurückgreifen kann. Denn niemand kann jedes Detail im Kopf haben. Unsere Teilnehmenden erhalten deshalb Zugriff auf einen E-Learning-Bereich, der neben einem Selbstlernmodul zum baulichen Brandschutz auch die Vortragsfolien der Referierenden als PDF-Dateien und eine umfangreiche Vorschriften- und Informationssammlung beinhaltet.

Du warst selbst lange BSB. Was ist dein wichtigster Tipp für Neueinsteiger?

Abgrenzung – zu wissen, wo die BSB-Tätigkeit beginnt und wo sie endet. Gerade am Anfang neigt man dazu, sich für alles verantwortlich zu fühlen. Dabei ist es so: Verantwortlich für die Sicherheit im Unternehmen ist der Unternehmer/die Unternehmerin. Als BSB muss man nur Hinweise geben, wenn von den Vorgaben des Brandschutzkonzepts abgewichen wird. Man hat also eine beratende Funktion. Wer sich das bewusst macht, kann viel entspannter in die Tätigkeit gehen.

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

 

Wer weitere Fragen an André Schweda hat, kann ihn gerne anrufen (0221-7766-169) oder eine E-Mail schreiben an aschweda (at) vds.de.

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