Öfter als jeden Tag stirbt in Deutschland ein Mensch durch einen Brand. 95 % der rund 400 Opfer pro Jahr ersticken im Schlaf an den meist hochgiftigen Rauchgasen. Zum bundesweiten „Tag des Rauchmelders“ gibt es Schutztipps von der Feuerwehr und VdS, Europas größtem Institut für Brandschutz.
Köln, 13. August 2021. „Alle 2,11 Minuten rücken unsere Feuerwehren zu einem Brandeinsatz aus“, betont der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Frank Hachemer. „Hauptbrandursache sind in allen Industrienationen elektrische Defekte – und nicht etwa offenes Feuer durch z.B. unbeaufsichtigte Kerzen. Immer wieder lösen Fernseher im nächtlichen Standby, Kühlschränke, Sicherungskästen, auch Steckdosen u.a. wegen Altersschwäche Schwelbrände aus, die Wohnungen enorm schnell mit Rauch füllen. Denn schon ein Kilo brennendes Plastik erzeugt 2.500 Kubikmeter hochgiftige Gase.“
„Die tödlichste Gefahr bei Wohnungsbränden sind nicht Flammen, sondern Rauch“, bestätigt Christoph Haupt, Fachleiter für Rauchmelder bei VdS, Europas größtem Brandschutz-Zertifizierer. „Im Schlaf riechen wir nichts. Nicht einmal die Blausäuregase, die schmorende Elektrogeräte absondern. In verrauchten Räumen machen schon drei Atemzüge Menschen bewusstlos, zwei Minuten sind bereits tödlich. Die einzige Chance, einen nächtlichen Wohnungsbrand zu überleben: Rauchmelder an der Decke – was auch deutschlandweit gesetzlich gefordert ist.“
VdS-geprüfte Rauchwarnmelder, so der Fachbegriff, wecken im Ernstfall jeden Tiefschläfer, lange bevor tödliche Gaskonzentrationen entstehen. Ihr lautstarkes Piepen sichert einen lebensrettenden Vorsprung. Oft kann das gerade erst entstehende Feuer sogar direkt gelöscht werden. „In den Neunzigern starben in unserem Land jedes Jahr über 1.000 Menschen durch Brände. Diese Zahl ist heute fast gedrittelt – vor allem dank der immer stärkeren Verbreitung qualitätsgeprüfter Rauchmelder“, betont Haupt, der in den Kölner VdS-Laboren Zuverlässigkeitstests durchführt. „Zum Tag des Rauchmelders am Freitag, den 13., möchten wir an jeden appellieren: Schützen Sie sich und Ihre Liebsten mit den günstigen Lebensrettern.“
So montieren Sie die handtellergroßen Melder
Schrauben und Dübel oder Klebepolster liegen allen VdS-zertifizierten Meldern (auch immer mit 10-Jahres-Batterie) direkt bei. So sind die Geräte schnell befestigt – immer an der Decke, da Rauch nach oben steigt, und in der Raummitte. Empfehlenswert und gesetzlich gefordert sind sie in Schlaf- und Kinderzimmern sowie Fluchtwegen. Weitere Schutztipps und eine bei VdS gedrehte „Sendung mit der Maus“-Folge, welche die Technik erklärt, finden Sie auf www.vds.de/lebensretter . Auch Ihre Feuerwehr vor Ort unterstützt Sie gerne.
Für viele Eigentümer endet die Rauchmelderpflicht mit der Installation. Dabei sind auch eine regelmäßige Überprüfung, Pflege sowie der Austausch der Geräte alle 10 Jahre notwendig. Das Motto des Rauchmeldertages am Freitag, den 13. August, lautet daher „Nur funktionierende Rauchmelder retten Leben“. Hachemer ergänzt: „Auch um Falschalarme durch verstaubte Melder oder falsch interpretierte Batteriewarnungen und dadurch unnötige Einsätze der Feuerwehr zu verhindern, hilft es, wenn Eigentümer und Vermieter ihre Rauchmelder regelmäßig überprüfen und rechtzeitig austauschen.“
